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Europäische Sprachenportfolio: Visionen und Umsetzung

Senso, applicazione pratica e potenziale innovativo del PEL

Versione in italiano

Das europäische Fremdsprachenportfolio ist ein persönliches Werkzeug. Es soll helfen, das reiche Erbe an Sprachen und Kulturen in Europa zu pflegen und die vorhandene Vielfalt als Quelle wechselseitiger Bereicherung und gegenseitigem Verstehen zu erschliessen. Es hat sich in Pilotversuchen als sinnvoll, praktisch und innovationsfördernd erwiesen.
Die Erziehungsminister der Mitgliedländer im Europarat empfehlen in ihrer Erklärung von Krakau (2000) das Sprachenportfolio einzuführen oder einführen zu lassen und günstige Bedingungen für eine weite Verbreitung zu schaffen.
Zur Erinnerung:
• das Europäische Sprachenportfolio ist Lernbegleiter und Vorzeigeinstrument;
• es hat drei Teile: den Sprachenpass, die Lernbiographie und das Dossier;
•es basiert auf fünf gemeinsamen Prinzipien:
(1) Eigentümer sind die Lernenden
(2) alles Lernen wird positiv gewürdigt
(3)alle Kompetenzen und Erfahrungen zählen, unabhängig davon ob in oder ausserhalb der Schule erworben
(4) Sprachenlernen ist eine lebenslange Aufgabe
(5) das Portfolio basiert auf dem
Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen.

Wo stehen wir heute mit der Einführung und Verbreitung des europäischen Sprachenportfolios? Gibt es Erfolge? Welches sind die hauptsächlichsten Herausforderungen? Was können wir aus den gewonnen Erfahrungen lernen?
Das Interesse für das europäische Sprachenportfolio und den europäischen Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen wächst und verbreitet sich rasch.
Soll ein aussagekräftiges Panorama entstehen, wollen Standort und Blickwinkel gut gewählt sein.
Bildungspolitiker, Projektverantwortliche, Schulleiter, Lehrer und Schüler stellen unterschiedliche Fragen und haben unterschiedliche Beurteilungskriterien.
Entwicklungs- und Pilotprojekte, Lehrerbildungsveranstaltungen und Anwendungen in grösseren Feldversuchen finden sich nun in der einen oder anderen Form in der überwiegenden Zahl der 45 Europarat Mitgliedländer. Bis zum Schuljahr 2002/2003 haben rund 400.000 Lernende mit einem Sprachenportfolio gearbeitet. Geplant ist diese Anzahl für das eben begonnene Schuljahr 2003/2004 zu verdoppeln. Dieses Resultat ist eindrücklich und doch muss vermerkt werden, dass der Implementierungsprozess langsamer verläuft als ursprünglich angenommen.
Dafür gibt es durchaus verständliche Gründe. Einiger dieser Gründe sind praktischer Art: Mittel sind beschränkte, Prioritäten müssen gesetzt werden, Konzepte müssen reifen, usw.
Andere Gründe scheinen in den Visionen, den Zielen, den Prinzipien des Sprachenportfolios und des Referenzrahmens selbst begründet zu sein. Die folgenden Betrachtungen gelten vor allem diesen letzteren Gründen.
Es folgen Beispiele persönlicher Einsichten, die noch weiterer Klärung und Vertiefung bedürfen.
• Das Rollenverständnis Schüler/Lehrer wird durch den Grundsatz "das Sprachenportfolio gehört den Lernenden" verschoben.
Viele Lernende sind bereit vermehrt Eigenverantwortung zu übernehmen, andere erwarten weiterhin eine strenge Führung durch die Lehrer. Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen können das Rollenverständnis Schüler/Lehrer belasten.
Aus dem Prinzip "Eigentum" wird meist auch das Prinzip "Freiwilligkeit" abgeleitet. Wem etwas gehört, kann damit tun oder lassen was er oder sie damit tun will. Freiwilligkeit ist mit einem "geordneten" Schulalltag oft nicht leicht zu vereinbaren.
Es braucht offensichtlich Geduld, Einfühlungsvermögen und Einsatz um das Rollverständnis Schüler/Lehrer zu klären und umzugestalten. Die Frage stellt sich: Lohnt sich der Aufwand, erwächst aus dem Einsatz des Sprachenportfolios ein Mehrwert, wie kann dieser Mehrwert umschrieben und nachgewiesen werden?
Erfahrungen zeigen: das Sprachenportfolio hilft Eigenverantwortung fördern; Lernerautonomie wird entwickeln, selbständiges Beurteilen von Sprachfähigkeiten ist praktisch möglich und das Lernumfeld wird in vielen Fällen bereichert.
Und doch gibt es eine divergierende Beurteilung des Nettoeffekts durch die Lehrer. Die erste starke Gruppe ist überzeugt, dass sich der Einsatz lohnt, dass das Portfolio zwar anfangs einen Zusatzaufwand bedingt, sich längerfristig aber für die Schüler und Lehrer auszahlt.
Eine zweite Gruppe, die das Sprachenportfolio eingesetzt hat, ist überzeugt, dass sich das Sprachenportfolio positiv für die Schüler auswirkt, jedoch den Lehrer längerfristig überfordert.
Die dritte, umfangreichste Gruppe von Lehrern hat mit dem Portfolio noch keine eigene Erfahrung gesammelt, sei es aus Überzeugung oder einfach, weil sich die Möglichkeit noch nicht ergeben hat.
Es bleibt also noch viel Informations- und Überzeugungsarbeit zu tun. Immerhin werden aber täglich mehr und mehr Beispiele guter Praxis und spezifische Materialien geschaffen.
• "Alles Lernen wird positiv gewürdigt" ist das zweite wichtige Prinzip des Sprachenportfolios. Die vorhanden "Ich kann Beschreibungen" helfen bei dieser Aufgabe. Viel Arbeit muss aber noch geleistet werden, um bisherige Zielvorgaben und Prüfungen transparenter zu machen und den klaren Bezug zum Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen zu schaffen.
Neben den sechs im Referenzrahmen beschriebenen Stufen werden vielerorts zusätzlich auf das gegebene Lernumfeld abgestimmt Zwischenstufen erarbeitet. Zudem werden bestehende Evaluationskriterien überprüft und wo nötig auch Prüfungsinhalte und Formen angepasst.
Diese Arbeiten erfordern Zeit, sind aber wichtig für die Qualitätssicherung und eine kohärente Arbeit mit dem Werkzeug Sprachenportfolio.
• Das dritte Prinzip, "alle Kompetenzen, alle Erfahrung zählen", ist eine echte Herausforderung für das Bildungswesen als ganzes, für die einzelnen Bildungsinstitutionen und für die einzelne Lehrkraft. Es geht hier darum auch Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen die außerhalb der eigentlichen Schulwelt gewonnen wurden, zu berücksichtigen. Aus diesem Prinzip ergibt sich die Anforderung auch Sprachen, die nicht in der Schule unterrichtet werden in die Portfolio- arbeit einzubeziehen und zudem auch Teilkompetenzen anzuerkennen. Dieser Aspekt scheint von zugewanderten Schülern und Schülern mit Minderheitssprachen besonders geschätzt zu werden. Auch in diesem Bereich gibt es bereits Beispiele guter Praxis.
• Rund 50 verschiedene europäische Sprachenportfolios wurden bis heute von einem Komitee im Europarat als mit den gemeinsamen Prinzipien und Richtlinien in Harmonie befunden und validiert. Diese grosse Anzahl reflektiert die grosse Vielfalt in den Sprachen und Kulturen in Europa und zusätzlich unterschiedliche Bildungssysteme, Bildungsziele und unterschiedliche Bedürfnisse der Lernenden je nach Alter und Lernumfeld.
Eine Gruppe von Experten ist zur Zeit damit beschäftigt, diese Vielfalt an Portfoliomodellen zu analysieren mit dem Ziel, den gemeinsamen europäischen Kern besser zu definieren und zu stärken.
• Der Einfluss des gemeinsamen europäische Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen bei Curriculareformen im Bereich Sprachen scheint kontinuierlich zu wachsen.
Mit seiner wachsenden Bedeutung ist der Referenzrahmen selbst zum Gegenstand von vertieften Analysen und gelegentlicher Kritik geworden.
Wie das Sprachenportfolio ist der Referenzrahmen "nur" ein Werkzeug. Er schreibt keine Lernziele fest. Er ist ein Instrument um eine Vielzahl von unterschiedlichen Curricula, Programmen, Lehr- und Lernsituationen in einem gemeinsamen Rahmen zu positionieren. Seine Aufgabe ist, Vergleichbarkeit und Qualität zu fördern ohne den Freiraum von Bildungsträgern, von Lehrern oder für Lernende einzuschränken. Diese Aufgaben scheint der Referenzrahmen weitgehend zu erfüllen.
Und doch bleibt noch viel Arbeit: Idealerweise könnten die sechs vorgegeben Stufen weiter unterteilt werden, die Beschreibungen in einfachere Sprache gefasst werden, interkulturelle Ziele zugänglich und transparent umschrieben werden, ein gemeinsamer, expliziter Rahmen für das Lernen zu Lernen gefunden werden usw.
Bei so vielen offenen Fragen stellt sich unwillkürlich die Frage, lohnt es sich schon heute mit dem Sprachenportfolio zu arbeiten?
Ja, sagt die überwiegende Mehrzahl der Schüler und Lehrer, die es versucht haben. Die Arbeit mit dem Sprachenportfolio ist eine Herausforderung die sich lohnt. Es erscheint ihnen sinnvoll, über die eigenen Lernziele nachzudenken und den Lernprozess mitzugestalten.
Wer allerdings auf alle Fragen immer eine klare und endgültige Antwort erwartet, sollte noch etwas zuwarten. Die Arbeit um das europäische Sprachenportfolio gleicht noch einer grossen Baustelle. Gefragt sind Pioniere, die mitgestalten wollen.

Rolf Schärer













Il Portfolio europeo delle lingue è uno strumento personale.
Il suo scopo è di favorire la cura dell'ampio retaggio linguistico e culturale di cui l'Europa dispone e di promuovere la diversità quale fonte di arricchimento e di migliore comprensione reciproca tra le persone e le comunità. Ormai numerosi progetti pilota ne hanno dimostrato il senso, la praticità e il potenziale innovativo.
Nella dichiarazione di Crecovia del 2000, i ministri dell'educazione degli Stati membri del Consiglio d'Europa ne auspicano l'introduzione e chiedono che vengano promosse condizioni atte a favorirne la diffusione.
In sintesi, vale la pena di ricordare i tratti essenziali del Portfolio europeo delle lingue:
• si tratta sia di una risorsa per l'apprendimento sia di uno strumento per rendere visibili le proprie competenze;
• si compone di tre parti: il Passaporto linguistico, la Biografia linguistica e un Dossier;
• si basa su cinque principi comuni:
1) è di proprietà dello studente;
2) considera positivamente ogni forma di apprendimento;
3) considera tutte le esperienze e tutte le competenze, siano esse acquisite nella scuola o in campo extrascolastico;
4) si basa sul concetto che l'apprendimento delle lingue avviene lungo tutto l'arco della vita;
5) si basa sul "Quadro di riferimento europeo per le lingue: apprendere, insegnare, valutare".
A che punto siamo oggi con l'introduzione e la diffusione del Portfolio europeo delle lingue? Sono stati registrati dei successi? Quali sono le principali sfide? Che cosa possiamo imparare dalle esperienze fatte finora?
L'interesse per il Portfolio europeo delle lingue e per il Quadro di riferimento sta crescendo e se si aspira a fornirne una visione ampia e completa, allora è necessario considerare i punti di vista degli attori coinvolti: i politici, i responsabili di progetti, i direttori scolastici, gli insegnanti e gli allievi hanno espresso sia interrogativi sia criteri di giudizio diversi su questi documenti.
Progetti pilota e di sviluppo, implementazioni nell'ambito di progetti ad ampio raggio, corsi di formazione per insegnanti hanno luogo in forme svariate nella maggior parte dei 45 paesi del Consiglio d'Europa. Fino all'anno scolastico 2002/2003 ben 400.000 studenti hanno lavorato con un Portfolio europeo delle lingue. Con l'anno scolastico appena avviato si mira al raddoppio di questa cifra. Benché questo risultato sia ragguardevole, occorre segnalare che il processo d'implementazione procede ad un ritmo inferiore al previsto. Le ragioni del ritardo sono comprensibili: talune sono di carattere pratico e legate ai limiti delle risorse disponibili, alla necessità di stabilire delle priorità e al fatto che i concetti necessitano di tempo per maturare. Altre sono legate alle visioni, agli obiettivi e ai principi del Portfolio europeo delle lingue e del Quadro di riferimento. Agli ultimi due aspetti sono dedicate le osservazioni seguenti.
Il principio secondo cui il Portfolio europeo delle lingue appartiene allo studente condiziona le rappresentazioni correnti e incide sul ruolo dello studente stesso. Molti studenti sono disposti ad assumersi più responsabilità, altri invece continuano ad aspettarsi delle direttive severe da parte degli insegnanti. Le differenze di aspettative possono gravare sul rapporto tra insegnanti e studenti.
Dal principio di "proprietà" deriva spesso il principio di "facoltatività". Quando qualcosa appartiene a qualcuno si reputa che quest'ultimo possa farne ciò che vuole. Ma la "facoltatività" non è sempre conciliabile con l'agire scolastico.
C'è quindi bisogno di molta pazienza, sensibilità e impegno per chiarire e modificare le rappresentazioni e i ruoli di docenti e allievi. Di conseguenza si deve interrogare, se dall'utilizzo del Portfolio europeo delle lingue effettivamente possa derivare un valore aggiunto all'apprendimento delle lingue. E ancora: come può essere definito e dimostrato tale valore?
Le esperienze mostrano che il Portfolio europeo delle lingue favorisce l'assunzione di responsabilità, crea buone premesse per una maggiore autonomia e capacità di autovalutazione degli studenti e l'ambiente scolastico ne viene in molti casi arricchito.
Tuttavia i giudizi degli insegnanti sulla sua utilità finale sono divergenti. Una parte di loro è convinta, che l'impiego sia vantaggioso in quanto l'investimento suppletivo necessario per introdurlo a lungo andare porta i suoi frutti. Un secondo gruppo invece è convinto che dalle esperienze fatte emerge un impegno eccessivo dell'insegnante, anche se il Portfolio a lunga scadenza può tornare utile alla scuola. Infine, vi sono coloro che non hanno ancora fatto esperienze dirette sia per convinzione sia perché non ne hanno avuto l'occasione.
Resta quindi molto da fare per informare e per convincere, ma è confortante notare che costantemente emergono esempi ed esperienze positive che portano anche alla produzione di materiali specifici interessanti.
"Ogni forma di apprendimento viene considerata positivamente": questo è il secondo importante principio del Portfolio. La possibilità per lo studente di descrivere le proprie esperienze ne facilita l'applicazione. Ma anche in questo ambito molto resta da fare per rendere più trasparenti gli obiettivi e gli strumenti di valutazione e per migliorare la coerenza con il Quadro comune europeo di riferimento per le lingue. Accanto ai sei livelli definiti nel Quadro di riferimento sono in elaborazione anche livelli intermedi adattati ai contesti di apprendimento specifici. Inoltre, sono in fase di verifica anche i criteri come pure forme e contenuti della valutazione. Questi lavori richiedono parecchio tempo, ma sono indispensabili per permettere un'azione coerente e per assicurare la qualità nell'applicazione del Portfolio europeo delle lingue.
Il terzo principio che attiene alla considerazione di "tutte le esperienze e tutte le competenze" e costituisce una vera e propria sfida per il sistema scolastico nel suo insieme, per le singole scuole e per gli insegnanti. Infatti si tratta di vagliare anche conoscenze, capacità e esperienze acquisite fuori della scuola. Ne consegue che pure le lingue non insegnate a scuola debbano essere prese in considerazione, così come le competenze parziali. Si tratta comunque di un aspetto particolarmente apprezzato da parte dei discenti immigrati e di quelli appartenenti a gruppi linguistici minoritari. Anche in questo ambito numerosi sono gli esempi positivi.
A tutt'oggi sono circa 50 i diversi Portfoli europei delle lingue validati da un comitato del Consiglio d'Europa sulla base di criteri e direttive comuni. La consistenza di questo numero riflette la grande varietà linguistica e culturale del nostro continente e evidenzia la possibilità di adattamenti alle specificità dei vari sistemi scolastici e alle esigenze di apprendimento contingenti. Un gruppo di esperti sta attualmente analizzando questi Portfoli per individuarne gli elementi comuni in un'ottica europea.
L'incidenza del Quadro comune europeo di riferimento per le lingue: apprendere, insegnare, valutare sulle riforme curriculari nell'ambito linguistico è in continua crescita. Ciò ha fatto sì che il Quadro di riferimento stesso diventasse oggetto di analisi critiche. Come il Portfolio europeo delle lingue anche il Quadro di riferimento è uno strumento che non vincola a degli obiettivi specifici, ma permette di collocare programmi e situazioni di apprendimento in un contesto di maggiore comparabilità senza limitare i margini di manovra di scuole, insegnanti e studenti. Questo scopo sembra poter essere raggiunto in buona misura.
Eppure il lavoro non manca: così i sei livelli possono effettivamente essere ancora suddivisi, le descrizioni delle competenze migliorate e i contenuti arricchiti e resi trasparenti ad esempio da un punto di vista interculturale.
Di fronte ai molti interrogativi ancora aperti, occorre pure chiedersi se valga la pena di iniziare già da ora a lavorare con il portfolio. Ebbene sì, in quanto, come osserva la maggior parte dei docenti e degli studenti che hanno tentato, si tratta di una sfida. Non da ultimo rilevano che l'esperienza li ha aiutati a riflettere sugli obiettivi didattici e a impostare in comune il processo di apprendimento.
Tuttavia è opportuno che chi desidera risposte chiare e possibilmente definitive agli interrogativi aperti, attenda i risultati delle ricerche e sperimentazioni in atto. Il lavoro attorno al Portfolio europeo delle lingue è un grande cantiere che necessita di pionieri.

Rolf Schärer

 

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