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Zweisprachigkeit durch den Fremdsprachenunterricht
Le bilinguisme à travers l'enseignement des langues étrangères


An Hand der heutigen Sprachlage in der Gressoneyer Walsergemeinschaß wird gezeigt, wie das Erlernen von Fremdsprachen dem Untergang des herkömmlichen Bilingualismus abhelfen kann.

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Bei den oben genannten Wörtern handelt es sich keineswegs um einen Auszug aus einem dreisprachigen Reiseführer, der italienischen Urlaubern sowohl in Frankreich als auch in Deutschland behilflich sein könnte, sondern um Wegweiser, die in Gressoney SaintJean und in Gressoney La Trinité anzutreffen sind. Ein Reisender, der sich zum ersten Mal in einer dieser beiden Gemeinden des oberen Lystals aufhält, dürfte also glauben, er befinde sich auf einem mehrsprachigen Gebiet. Eine solche Vermutung scheint sich zu bestätigen, wenn man etwa di Geschichte dieser dem Aostatal angehörenden Walsergemeinschaft zurückverfolgt. Die Bewohner von Gressoney und Issime sind nämlich die Nachkommen jener Bauernfamilien, welche gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus sozioökonomischen Gründen das Wallis verlassen hatten, um sich dann nach der Überschreitung verschiedener Alpenpässe in mehreren Tälern an der Südseite des Monte Rosa niederzulassen. Diese Auswanderer nahmen aus ihrer Heimat auch ihren typischen Dialekt mit, den man heute als Höchstalemannisches zu bezeichnen pflegt. Die meisten dieser wegen ihrer Herkunft Walser genannten Leute waren zweisprachig, weil sie neben ihrer innerhalb der Dorfgemeinschaft gesprochenen Mundart auch noch das Hochdeutsche beherrschten, dessen Anwendungsbereich vor allem der Schriftverkehr und die regen Handelsbeziehungen zur deutschsprachigen Schweiz und zu Süddeutschland darstellten. Im Laufe der Zeit traten aber schwerwiegende wirtschaftliche Veränderungen ein, die auch die Sprachsituation deutlich beeinflussten. Einen Wendepunkt bedeutete der Bau der Fahrstraße in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, der immer häufigere Kontakte zur Poebene ermöglichte und die Bedingungen für die Entwicklung des Fremdenverkehrs schuf. Die Verkehrsverbindung zum italienischen Sprachraum und das allmähliche Aufblühen des Tourismus leiteten zwar eine Verbesserung der ökonomischen Lage der Gemeinden des oberen Gressoneytals ein, aber sie trugen auch zum Verschwinden des Hochdeutschen zugunsten des Italienischen bei. Die ursprüngliche Diglossie-Situation der ersten Gressoneyer, d. h. das Nebeneinanderbestehen einer Schriftsprache und einer ihrer mundartlichen Varietäten, musste also einer anderen Art von Zweisprachigkeit weichen, die durch die Koexistenz einer Hochsprache und eines Dialektes anderer Herkunft gekennzeichnet war. Während das Hochdeutsche keine große Gefahr für das Titsch, die Walsermundart von Gressoney, darstellte, droht das am Fuß des Monte Rosa-Massivs noch vereinzelt gesprochene Höchstalemannische infolge des starken Einflusses der italienischen Nationalsprache auszusterben. Dass dem Titsch Schlimmes bevorsteht, ist in erster Linie auf die Tatsache zurückzuführen, dass Italienisch und alemannischer Dialekt jahrzehntelang nicht das gleiche Prestige genossen. Dies war vor allem in den 60er, 70er und teilweise auch noch in den 80er Jahren der Fall, als viele bilinguale Eltern der Walsermundart in der Erziehung ihrer Kinder keine positive Wirkung zuschrieben, ja sie sogar als Hindernis betrachteten. Die Einstellung zur Zweisprachigkeit hat sich aber in letzter Zeit glücklicherweise geändert und jetzt versucht man, den Dialekt zu fördern, indem man z. B. Sprachkurse organisiert und das Sprachgut unserer Vorfahren sammelt und schriftlich festhält. Mit einer derartigen Pflege des Titsch beschäftigt sich hauptsächlich das 1982 gegründete Waiser Kulturzentrum.


Außerdem ist vor ungefähr sieben Jahren - nach langwierigen Verhandlungen im Parlament - ein Gesetz zum Schutz der Waiser Sprachminderheit des oberen Lystals verabschiedet worden.
Es sieht unter anderem vor, dass die deutsche Sprache als Lehrfach in alle Schulen der Walsergemeinschaft eingeführt werden darf.
Dass das Höchstalemannische in Gressoney und in Issime nun als Minderheitensprache geschützt und gefördert wird, verdanken die Lystaler Waiser vor allem den Bemühungen der Regierung des Aostatals, die seit jeher auf die Pflege und Erweiterung der Zweisprachigkeit hinzielt.
Man soll in der Tat nicht vergessen, dass das Französische in allen Gemeinden unserer Region als Amtssprache neben dem Italienischen gilt. Auf der Grundlage einer solchen Sprachsituation könnte man deshalb im oberen Gressoneytal sogar von Dreisprachigkeit reden. Diese Mehrsprachigkeit ist aber kein einheitliches Phänomen, weil die Menschen, die zwei oder mehr Sprachen beherrschen, drei Kategorien zugeordnet werden können. Die erste Gruppe, welche nur sehr wenige Mitglieder zählt, besteht aus bilingualen Paaren, d. h. aus jenen Familien, wo jeder Elternteil eine verschiedene Sprache spricht. In solchen Haushalten wachsen die Kinder zweisprachig auf und haben von Anfang an eine ziemlich gute Kompetenz in beiden Sprachen. Es gibt dann Gressoneyer, deren Muttersprache ganz eindeutig der Walserdialekt ist.
Sie haben das Italienische erst zu einem späteren Zeitpunkt erlernt. Diese Zweisprachigen sind meistens ältere Leute, die in ihrer Kindheit fast keine Kontakte zu Italienischsprachigen gehabt habeil, und ihre Zahl nimmt ständig ab. In der dritten Kategorie sind hingegen die meisten Bewohner vertreten. Es handelt sich hauptsächlich um Frauen und Männer aus der jüngsten Generation, die das Italienische als ihre Muttersprache betrachten und die insofern bilingual sind, als sie ab der Grundschule Deutsch und Französisch gelernt haben. Um diese drei Typen von Bilingualismus voneinander zu unterscheiden, genügen aber die oben genannten Merkmale nicht. Viel interessanter wäre nämlich zu erforschen, wie in jedem der verschiedenen Fälle Sprachen erworben bzw. erlernt werden.
Bei bilingualen Paaren, die man zu Recht auch "bikulturelle Paare" nennen kann, weil mit dem Begriff "Sprache" nicht nur ein Zeichensystem verbunden ist, sondern auch eine ganz bestimmte Kultur, erfolgt der Erwerb von zwei Muttersprachen im Familienkreis. Dass dabei keine allzugroßen Schwierigkeiten auftauchen, führt der Schweizer Psychologe Jean Piaget auf die Tatsache zurück, dass das Kleinkind während der Muttersprachenerwerbung auch allerlei außersprachliche Erfahrungen und Entdeckungen macht, die beim späteren Erlernen einer Fremdsprache fehlen. Trotzdem wird eine der beiden Sprachen -zumindest am Anfang - besser beherrscht als die andere, und daher spricht man von einer starken und einer schwachen Sprache. Da bis zum 3. Lebensjahr die Sprache der Mutter in der Erziehung des Kindes ausschlaggebend ist, soll es nicht verwundern, dass sie oft auch die besser beherrschte Sprache darstellt. Der Sprachenerwerb ist außerdem noch durch das so genannte "Mutterische" erleichtert, d. h. durch die sehr vereinfachte Sprache mit vielen Imperativ-und Fragesätzen, welche die Mutter mit ihrem Neugeborenen zu benutzen pflegt. Obwohl die frühkindliche Zweisprachigkeit manchmal durch Sprachmischung als Folge des Einflusses der starken Sprache auf die schwache und durch "code switching" (häufigen Sprachenwechsel beim Sprechen) gekennzeichnet ist, wird sie heute - anders als vor einigen Jahrzehnten - überall sehr geschätzt, denn man hat ihre zahlreichen Vorteile erkannt. Nach langen Forschungen haben die Linguisten z. B. festgestellt, dass die Kompetenz in einer Muttersprache immer gut bleibt, selbst wenn man die Sprache lange nicht mehr verwendet und die Performanz deswegen schlechter wird. Damit bedrohte Dialekte nicht aussterben, ist es daher wichtig, dass eine Mundart wie das Titsch als Muttersprache erworben und nicht als Fremdsprache erlernt wird. Das Titsch ist tatsächlich die Muttersprache jener Gressoneyerinnen und Gressoneyer, die aus einer Walserfamilie stammen und denen der alemannische Dialekt immer noch vertrauter ist als die italienische Nationalsprache, die ausschließlich außerhalb des engsten Verwandtenkreises gesprochen wird. In unserer modernen Gesellschaft, wo der Fremdenverkehr, das immer häufigere Phänomen der so genannten "Mischellen" und der starke Einfluss italienischer Masseniuedien keinen fruchtbaren Boden für das Gedeihen eines uralten deutschen Dialekts darstellen, ist der Erhalt der Mundart ein keineswegs leicht zu lösendes Problem. Anders als im Vorschulalter, wo die Muttersprache keinen besonderen Gefahren ausgesetzt zu sein scheint, tritt mit dem Lesen- und Schreibenlernen eine kritische Phase ein, denn das Kind kommt mit vielen italienischsprachigen Gleichaltrigen in Kontakt und diese neue Situation bereitet ihm sowohl praktische als manchmal auch psychische Schwierigkeiten.
Durch den Einfluss der Umgebung wird dem jungen Mundartsprecher klar, dass er nicht wie die meisten anderen ist, weil er nicht eine einzige Sprache spricht, sondern zwei. Diese Andersartigkeit führt nicht selten zu einer sehr negativen Einstellung zur Zweisprachigkeit. In solchen Fällen lässt sich eine Lösung nur dann finden, wenn den Eltern gelingt, ihren Nachwuchs von den Vorteilen der Mehrsprachigkeit zu überzeugen, d. h. ihm eventuell zu beweisen, dass die Beherrschung zweier Sprachen unter anderem eine Voraussetzung für bessere Schulleistungen ist. Es gilt also, das Prestige des höchstalemannischen Dialekts gegenüber der italienischen Standardsprache zu stärken.
Ein ähnlicher Versuch, die Bedeutung guter Sprachkenntnisse zu betonen, um die Weichen für eine multilinguale Gesellschaft zu stellen, ist das typischste Merkmal der heute weit verbreiteten Zweisprachigkeit, die durch den Fremdsprachenunterricht zustande kommt. Diese, wenn auch nicht immer vollständige Mehrsprachigkeit, ist heutzutage um so wichtiger, als die Beziehungen unter den verschiedenen Mitgliedstaaten der Europäischen Union immer häufiger werden. Bis vor kurzem waren die meisten Nationen Europas mit ihrer Einsprachigkeit im Vergleich zu anderen Kontinenten eher eine Ausnahme. Dessen wird man gewahr, wenn man etwa bedenkt, dass die Mehrheit der afrikanischen Staaten zwei- oder sogar mehrsprachig sind. Wenn die Kultusministerien der der EU angehörenden Länder eine bilinguale Ausbildung der Jugendlichen fördern, kann ich es als italienischer Germanist nur gutheißen.

(Forlsetzung im nächsten Heft 1/2)

 

Sur la base de la situation linguistique de la communauté Walser de Gressoney on démontre comment l'apprentissage des langues étrangères peut compenser le déclin du bilinguisme traditionnel.

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Les mots ci-dessus ne sont pas extraits d'un guide de voyage trilingue à l'usage des vacanciers italiens qui visitent la France et l'Allemagne mais, au contraire, il s'agit d'inscriptions sur des poteaux indicateurs que l'on rencontre à Gressoney-Saint-Jean et à Gressoney-La-Trinité. Un voyageur qui se trouve pour la première fois dans une de ces deux communes de la haute vallée du Lys pourrait donc croire qu'il se trouve dans un milieu plurilingue. Ce soupçon semble pouvoir être confirmé si l'on analyse l'histoire de cette communauté walser, qui fait partie de la Vallée d'Aoste. Les habitants de Gressoney et d'Issime sont en effet les descendants de ces familles paysannes qui, vers la fin du XIII' siècle, avaient quitté le Valais pour des raisons socio-économiques, en s'établissant ensuite, après avoir franchi de nombreux cols alpins, dans plusieurs vallées sur le versant sud du Mont Rose.
Ces émigrants emportèrent aussi le dialecte typique de leur pays d'origine, qui est communément connu comme "haut alémanique".
La plupart de ces gens, qui, à cause de leur origine, sont appelés Walser, étaient bilingues car, outre leur dialecte parlé à l'intérieur de la communauté de village, ils maîtrisaient aussi l'allemand, utilisé dans les lettres et dans les relations commerciales avec la Suisse alémanique et l'Allemagne méridionale. Au cours des décennies il y eut des changements extrêmement importants qui intéressèrent même la situation linguistique. Un tournant décisif fut représenté par la construction de la route carrossable dans les dernières années du XIXe siècle. A partir de ce moment-là, les contacts avec la Plaine du Pô devinrent toujours plus fréquents, en créant ainsi des conditions favorables au développement du tourisme, L'aménagement d'un réseau routier vers les régions de langue italienne et l'épanouissement des activités touristiques entraînèrent une sensible amélioration de l'économie des communes de la haute vallée de Gressoney, tout en contribuant à la disparition de l'allemand en faveur de l'italien. Le bilinguisme originaire des premiers gressonards, caractérisé par la présence d'une langue écrite à côté d'une de ses variantes dialectales, a donc dû laisser la place à un autre type de bilinguisme, où une langue écrite coexistait avec un patois d'origine différente. Tandis que l'allemand ne représentait pas un gros danger pour le titsch, c'est-à-dire pour le dialecte de Gressoney, le haut alémanique, parlé encore sporadiquement au pied du massif du Mont Rose, risque de disparaître à cause de la forte influence de l'italien en tant que langue nationale. Le fait que l'avenir du titsch ne sera pas du tout brillant est une conséquence directe de la diversité de prestige, dont ont joui l'italien et le dialecte alémanique pendant des décennies.
Cela se vérifia surtout au cours des années '60, 70 et, en partie, aussi au cours des années '80, lorsque de nombreux parents bilingues n'accordèrent aucun effet positif au dialecte walser dans l'éducation de leurs enfants, puisqu'ils le considéraient un obstacle. Dans ces derniers temps on a heureusement reconnu l'importance du bilinguisme et on a commencé à promouvoir l'utilisation du dialecte, en organisant des cours de langues en rassemblant et en fixant par écrit le patrimoine linguistique de nos ancêtres. C'est principalement la tâche du Centre Culturel Walser, fondé en 1982. En outre, depuis à peu près sept ans, une loi, promulguée par le parlement après de longues négociations, assure le respect de la minorité de langue walser, qui habite la haute vallée du Lys.
Elle prévoit, entre autres, l'introduction de l'allemand comme matière d'enseignement dans toutes les écoles de la communauté walser. Si le haut alémanique de Gressoney et d'Issime est protégé aujourd'hui en tant que langue minoritaire, c'est surtout le mérite du gouvernement de la Vallée d'Aoste, dont les efforts visent depuis toujours la tutelle et la diffusion du bilinguisme. En effet, il ne faut pas oublier que dans toutes les communes de notre région le français est une langue officielle, tout comme l'italien. Sur la base d'une telle situation linguistique, ce ne serait pas faux d'affirmer que la haute vallée du Lys est trilingue. Ce plurilinguisme n'est pourtant pas un phénomène homogène, car les gens qui maîtrisent deux langues, ou même plus, peuvent être répartis en trois catégories. Le premier groupe, qui ne compte que très peu de membres, se compose de couples bilingues, c'est-à-dire de familles à l'intérieur desquelles chacun des deux parents parle une langue différente. Dans des ménages pareils les enfants grandissent dans une situation de bilinguisme naturel et ils ont dès le début une compétence assez bonne dans les deux langues. Il y a ensuite des gressonards dont la langue maternelle est sans aucun doute le dialecte walser. Ils n'ont appris l'italien qu'à une époque successive. Ces bilingues sont le plus souvent des personnes d'un certain âge qui pendant leur enfance n'ont presque pas eu de contacts avec des italophones.
Leur nombre est en constante diminution. Dans la troisième catégorie sont représentés la plupart des habitants. Il s'agit surtout de femmes et d'hommes de la dernière génération, qui considèrent l'italien comme leur langue maternelle et qui sont bilingues dans la mesure où ils ont étudié l'allemand et le français dès l'école primaire.
La courte description qu'on vient de faire ne suffit pourtant pas pour différencier ces trois types de bilinguisme. Beaucoup plus intéressante serait en effet l'analyse de la méthode d'apprentissage des langues dans les différents cas. Chez les couples bilingues, que l'on appelle justement aussi "couples biculturels" parce qu'une langue n'implique pas exclusivement un système de signes, mais aussi une culture particulière, l'acquisition de deux langues maternelles a lieu dans le milieu familial et elle ne présente pas de grosses difficultés. Le psychologue suisse Jean Piaget explique ce fait en disant que, pendant l'acquisition de la langue maternelle, les jeunes enfants font aussi toute sorte d'expériences et de découvertes extra-linguistiques, qui manquent lors de l'apprentissage d'une langue étrangère.


L'enfant maîtrise pourtant - au moins au début - une des deux langues maternelles mieux que l'autre et c'est pour cela que l'on parle d'une langue forte et d'une langue faible. Puisque, jusqu'à l'âge de trois ans, la langue de la mère est déterminante dans l'éducation de l'enfant, il ne faut pas s'étonner si elle coïncide souvent avec la langue que l'on maîtrise le mieux. L'acquisition de la langue est en outre facilitée par le "Mutterisch", c'est-à-dire par la langue très simplifiée et riche de phrases impératives et interrogatives que les mères ont l'habitude de parler avec leurs nouveau-nés. Bien que le bilinguisme précoce soit parfois caractérisé par un mélange linguistique à cause de l'influence de la langue forte sur la langue faible et par le "code switching" (fréquent changement de langue en parlant), il est à présent très apprécié, car on a finalement reconnu ses nombreux avantages. Après de longues recherches, les linguistes ont, par exemple, constaté que la compétence dans une langue maternelle reste toujours bonne, même si la performance empire à cause du fait qu'on ne parle plus cette langue depuis longtemps. Afin que des dialectes menacés ne disparaissent, il faudrait donc qu'un patois comme le titsch soit acquis en tant que langue maternelle et non pas appris en tant que langue étrangère.
Le titsch est effectivement la langue maternelle de ces gressonardes et gressonards, issus de familles walsers, qui connaissent mieux le dialecte alémanique que la langue nationale italienne, laquelle n'est parlée qu'en dehors du cercle familier le plus intime. Dans notre société moderne, où le tourisme, le phénomène des "mariages mixtes" et la forte influence des médias italiens ne garantissent pas un terrain fertile pour la prospérité d'un dialecte allemand séculaire, le maintien du patois est un problème, dont la solution n'est pas du tout facile.
Contrairement à l'âge préscolaire, pendant lequel la langue maternelle ne semble pas être exposée à des dangers particuliers, l'apprentissage de la lecture et de l'écriture détermine une phase critique, car l'enfant entre en contact avec beaucoup de copains italophones et cette nouvelle situation peut lui causer des difficultés pratiques et parfois aussi psychiques. A travers l'influence du milieu, le jeune bilingue comprend qu'il n'est pas comme la plupart des autres enfants parce qu'au lieu d'une seule langue il en parle deux. Cette diversité est souvent la cause d'une attitude extrêmement négative vis-à-vis du bilinguisme.
Dans de telles circonstances, une solution n'est possible que si les parents parviennent à convaincre leurs enfants des avantages du plurilinguisme, en leur démontrant par exemple que la bonne connaissance de deux langues est entre autres une des conditions pour de meilleurs résultats scolaires. Il est donc nécessaire de renforcer le prestige du dialecte haut alémanique par rapport à la langue italienne.
Une tentative de ce type, pour souligner l'importance des langues comme point de départ pour une société multilingue, est représentée par l'enseignement des langues étrangères dans les écoles.
Un plurilinguisme de ce genre, même s'il n'est pas toujours parfait, est très important, d'autant plus que les relations parmi les états membres de l'Union Européenne deviennent toujours plus fréquentes.
Jusqu'à une époque assez récente les nations de l'Europe, dans leur majorité, représentaient une exception par rapport aux autres continents, car ils étaient monolingues.
On s'en rend compte si l'on pense que la plupart des états africains sont bilingues, voire plurilingues.
En tant que germaniste italien j'approuve donc complètement le fait que les ministères de la culture des pays faisant partie de l'UE encouragent une éducation bilingue des jeunes.

(A suivre 1/2)

Nicola Vicquéry
Fachmann für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Mitarbeiter beim Walser Kulturzentrum
Sur la base de la situation linguistique de la communauté Walser de Gressoney on démontre comment l'apprentissage des langues étrangères peut compenser le déclin du bilinguisme traditionnel

 

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