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Zweisprachigkeit durch den Fremdsprachenunterricht (2)

An Hand der heutigen Sprachlage in der Gressoneyer Walsergemeinschaft wird gezeigt, wie das Erlernen von Fremdsprachen dem Untergang des herkömmlichen Bilingualismus abhelfen kann.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft viel geforscht worden.
Ein Thema, welches die Linguisten ganz besonders faszinierte, war die Analyse der Leitlinien und der Verhaltensregeln, die dem Lernen einer Sprache innewohnen.
Aus den zahlreichen Studien, die nicht nur in Europa, sondern auch Übersee und vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika durchgeführt wurden, sind verschiedene Lernhypothesen entstanden.
In einem Zeitungsartikel, der sich hauptsächlich als Hilfe und Anregung der Lehrkräfte im Fremdsprachenunterricht versteht, wäre aber die ausführliche Beschreibung jeder einzelnen Theorie fehl am Platze. Außerdem soll man nicht vergessen, dass die Beherrschung einer neuen Sprache das Ergebnis eines äußerst schwierigen Prozesses ist, der zu komplex ist, als dass man ihn auf eine einzige Lernhypothese zurückführen könnte.
Der vorliegende Beitrag beschränkt sich deshalb lediglich auf die bedeutendsten Mechanismen, die das Erlernen von Fremdsprachen kennzeichnen, und setzt dabei ein "behavioristisches" Verfahren voraus.
"Behaviorismus" heißt nämlich eine sprachwissenschaftliche Lehre, die auf einem so genannten "Reflexverhalten" basiert, und der zufolge eine Sprache nach dem Prinzip von Reiz-Reaktion-Sequenzen erlernt wird. Dies kann man am Beispiel eines Schülers, der eine Klassenarbeit schreibt, verdeutlichen.
Was der Lernende während der Prüfung leistet, wird vom Lehrer dann benotet.
Da das Ergebnis gute oder schlechte Noten bedeuten kann, sprechen die Linguisten von positivem bzw. negativem "Feedback".
Das Urteil des Lehrers ruft dann beim Schüler eine gewisse Reaktion hervor und man hat festgestellt, dass er gerne das wiederholt, worauf er Angenehmes erlebt hat.
Dies zeigt also auch, wie wichtig das Prinzip der Häufigkeit ist: Je häufiger ein gewisser Stimulus mit einer bestimmten Reaktion verbunden ist, desto schneller werden Fortschritte erzielt.
Das lateinische Sprichwort "Repetitio est mater studiorum" (Lernen heißt üben) scheint hier also bestätigt zu sein.
Was manchen Linguisten in ihren Untersuchungen aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass man eine neue Sprache oft auf der Basis der Sprachkenntnisse, worüber man bereits verfügt, lernt, indem man der Gemeinsamkeiten, der Ähnlichkeiten und der Unterschiede zwischen Mutter - und Fremdsprache gewahr wird. Die meisten Lernenden neigen also dazu, ihre grundsprachlichen Gewohnheiten auf die Zweitsprache zu übertragen.
Bei Strukturidentität der Ausgangs - und der Zielsprache führt ein solcher Transfer zu korrekten zweitsprachlichen Äußerungen. Weist aber die Struktur beider Sprachen Unterschiede auf, so entstehen fehlerhafte zweitsprachliche Sätze, welche die Linguisten als "Interferenzen" zu bezeichnen pflegen.
Es handelt sich um eine negative Sprachmischung innerhalb desselben Satzes.
Von einem derartigen Fehler zeugt beispielsweise eine Äußerung mit deutschen Lexemen, die aber gemäß einer typisch italienischen syntaktischen Struktur aufgereiht werden: Er sagt, dass bei uns man isst gut (statt "Er sagt, dass man bei uns gut isst"). Aus meinen persönlichen Erfahrungen als Lehrer bei einem abendlichen Deutschkurs für Erwachsene kann ich aber sagen, dass die Schüler oft in der Lage sind, gute Lösungen zu finden, wenn ihnen die Kommunikation in der Fremdsprache schwer fällt, weil sie merken, dass Ausgangs- und Zielsprache nicht die gleiche Struktur haben.
In solchen Fällen greifen sie zu so genannten "Reduktionsstrategien", d. h. sie reden bzw. schreiben sehr wenig oder überhaupt nicht (Themenvermeidung) über etwas, wenn sie über die dazu nötige grammatikalische Kompetenz nicht verfügen.
Exemplarisch dafür sind die deutschen Nebensätze, die - anders als im Italienischen - durch die Endstellung des Verbs geprägt sind. Nicht selten kommt es vor, dass der italienische Deutsch-Lernende in Übersetzungsübungen gern auf Relativsätze verzichtet, weil die neue Syntax ihn stark verunsichert.
Statt die italienische Äußerung "Il mio compagno di scuola, il cui padre svolge l'attività di avvocato a Berlino, parla correntemente il tedesco" mit "Mein Schulfreund, dessen Vater in Berlin als Anwalt arbeitet, spricht fließend Deutsch" zu übersetzen, weicht er dem Problem aus, indem er zu zwei Hauptsätzen greift: "Mein Schulfreund spricht fließend Deutsch. Sein Vater arbeitet als Anwalt in Berlin".
Wichtig ist außerdem die "produktive Erweiterung", welche ich bei manchen Lernenden festgestellt habe. Um ein sprachliches Hindernis zu umgehen, wenden sie ziemlich häufig Paraphrasen, Entlehnungen, Transfers und - vor allem beim Sprechen - jede Menge nichtsprachlicher bzw. metalinguistischer Strategien (z. B. Laute, Geräusche, Mimik und Gestik) an, um etwas, was Schwierigkeiten bereitet, leichter auszudrücken.
Die Suche nach solchen Auswegen ist meiner Meinung nach als positives Verfahren anzusehen, das auch von Lehrerinnen und Lehrern gefördert werden sollte, selbst wenn es in Übersetzungsübungen zu einer gewissen Bedeutungsveränderung im Vergleich zum Ausgangstext führen kann. Dessen wird man gewahr, wenn man folgenden Auszug aus einer Klassenarbeit betrachtet.
Der zu übersetzende Satz lautet : "Il cliente ha disdetto la sua prenotazione" (Der Kunde hat seine Reservierung storniert).
Unter den vielen Varianten, womit die Schüler versucht haben, den Ausgangssatz auf Deutsch wiederzugeben, scheint mir die Übersetzung einer jungen Dame im Hinblick auf das, was man hier beweisen will, besonders interessant zu sein: "Der Kunde hat den Hoteldirektoren angerufen und ihm gesagt, er könne leider nicht kommen".
Ein solcher Satz, der in der Tatsache, dass die Schülerin das Zeitwort "stornieren" nicht kannte, eine mögliche Erklärung findet, entfernt sich maßgeblich von der originalen Aussage. Der Genauigkeit halber hat die Übersetzerin Informationen gegeben, die es im Ausgangssatz gar nicht gibt. Dem italienischen Satz ist etwa nicht zu entnehmen, ob der Kunde das Hotel telefonisch oder schriftlich benachrichtigt hat, und auch über die Gründe der Stornierung wird nichts gesagt.
Manchmal kann aber eine nicht korrekte Übersetzung auch zu einem Informationsverlust führen.
Das ist z. B. der Fall bei folgenden Sätzen, womit einige Schüler die italienische Äußerung "Questo pendio era ricoperto di larici" (Dieser Berghang war mit Lärchen bewachsen) ins Deutsche umzuschreiben versuchten: "Dieser Berghang war mit Bäumen bedeckt" und "Dieser Berghang war mit Nadelbäumen bewachsen".
In beiden Sätzen hat der Übersetzer Hyperonyme (Oberbegriffe) des Lexems "Lärche" benutzt, die in mehr oder minder starkem Maße die Genauigkeit der Übersetzung beeinträchtigen.
Ähnliche Abweichungen von der wahren Bedeutung einer Aussage werden außerdem durch eine sorglose Anwendung von Antonymen und Synonymen verursacht.
Als Hausaufgabe habe ich meine Schüler eines Tages folgenden Satz übersetzen lassen: "La popolazione locale non è povera". Bei der Korrektur dieser Übung sind mir dann diese zwei Übersetzungen aufgefallen: "Die einheimische Bevölkerung ist nicht arm" und "Die hiesige Bevölkerung ist reich". Selbstverständlich ist die erstgenannte Lösung der anderen vorzuziehen, denn, wenn man sagt, dass man nicht arm ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man reich ist.
Vorsicht ist auch bei der Anwendung von Synonymen geboten, weil eine vollständige Bedeutungsäquivalenz ziemlich selten ist.
Als Beispiel kann das Adjektiv "ruhig" genannt werden, dessen Synonyme in drei Kategorien eingeteilt werden müssen: a) still, leise (nicht laut); b) langsam, gemessen (in Bezug auf die Geschwindigkeit); c) besonnen, sanft (geistige Haltung).
Eine derartige Unterscheidung macht also deutlich, dass jede Gruppe von Synonymen eine eigene Teilbedeutung hat. Ähnliches lässt sich auch über Lexeme sagen, die zwar die gleiche Denotation haben, aber unterschiedliche Konnotationen aufweisen.
"Antlitz" gehört beispielsweise einer höheren Stilebene an als das Wort "Gesicht", das ein neutraler Begriff ist. "Fratze" hat hingegen einen offenbar abwertenden Beigeschmack.
Selbstverständlich ist es wichtig, dass die Schulmeister Sprachfehler verbessern, aber allzu streng beim Korrigieren sollten sie nicht sein, wenn sie bei ihren Schülerinnen und Schülern Fortschritte erzielen wollen.
Die strikte Anwendung von grammatikalischen Regeln ist nicht immer - zumindest nicht am Anfang - der beste Weg zum Erfolg. Ähnlich wie beim Muttersprachenerwerb sollten Anfänger (vor allem, wenn es sich um Kinder handelt) in einer entspannten Atmosphäre mit der Fremdsprache konfrontiert werden. Das beste wäre, wenn sie das Lernen als eine Art Spiel betrachteten.


Sie könnten also eine Zeitlang vom rein Theoretischen abschalten, um zu versuchen, ihre Kenntnisse in einem praktischen Kontext anzuwenden.
Während meines Germanistikstudiums habe ich selbst eine solche Erfahrung gemacht.
Im Rahmen eines Dolmetscherkurses organisierte unsere Professorin eine Übung, die ganz eindeutig spielerische Züge hatte. Sie wollte nämlich nachprüfen, ob wir in der Lage waren, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen.
Nachdem sie alle Studenten bis auf einen aus dem Hörsaal gewiesen hatte, las sie dem Zurückgebliebenen eine kurze Geschichte auf Französisch vor. Dann rief sie einen der draußen Wartenden in den Saal, und derjenige, der die Geschichte auf Französisch gehört hatte und sich dabei nur ein paar Notizen hatte machen dürfen, musste sie seinem Kommilitonen auf Deutsch nacherzählen. Danach wurde ein weiterer Student in den Hörsaal bestellt und er hörte zu, wie derjenige, der kurz vor ihm eingetreten war, ihm diesmal die Geschichte auf Französisch erzählte. Diese beiden Erzählsprachen wechselten sich weiter ab, bis alle 27 Studenten wieder im Saal waren. Die Professorin las anschließend die Geschichte nochmals vor, und wir mussten alle lachen, denn dieser Text und das, was der letzte Student erzählt hatte, wiesen kaum noch Gemeinsamkeiten auf.
Durch diese Übung wurde uns klar, dass sich vieles, was wir sonst für ziemlich unkompliziert gehalten hatten, tatsächlich als schwer erwies.
Allein schon das Unterscheiden zwischen wichtigen Informationen, die man unbedingt weitergeben musste, und überflüssigen Elementen war keineswegs selbstverständlich.
Ich bin schließlich der Ansicht, dass außer dieser spielerischen Komponente des Unterrichts auch die bedeutende Rolle des "Kode-Wechsels" nicht verkannt werden darf.
Anders als bei Interferenzen hält diese Sprachmischung das Prinzip der "Minimalgrenze" ein, und das Wechseln von einer Sprache zur anderen findet nie in einem gleichen Satz statt.
Dieses Phänomen ist z. B. typisch für die meisten Sprechsituationen in Freiburg (Schweiz). Diese Stadt befindet sich nämlich an der Sprachgrenze zwischen Französisch und Deutsch und ihre Bewohner sind zum größten Teil beider Sprachen mächtig.
Beispielhaft dafür ist folgender Auszug aus einem Gespräch auf dem Markt : "Salut, ça va? E wetti gär a bitz Schwynigs, a blätz Epaule. Nei, dasch z'viuuùl, tu me connais. Et puis, Sylvia, comment ça va? Gehtes besser?"1 (Hallo, wie geht's? Ich möchte gern ein bisschen Schweinefleisch, ein Stück Bug. Nein, das ist zu viel; du kennst mich doch. Und übrigens, Sylvia, wie geht es? Geht es besser?). In der Tat handelt es sich um eine Äußerung, wo das Schweizerdeutsche und das Französische sich abwechseln, ohne mit der Struktur der jeweils anderen Sprache zu interferieren.
Die Lehrkräfte müssen sich also mit Geduld wappnen und nicht verzweifeln, weil die Konturen beider Sprachen, die einem zunächst sehr verschwommen erscheinen, sich dann immer deutlicher abzeichnen werden.
Ähnliches möchte ich auch jenen Eltern, die ihren Nachwuchs zweisprachig erziehen, sagen und ihnen raten, um das "chòderwältschò" (höchstalemannisches Verb für "kauderwelschen") ihrer Töchter und Söhne kein großes Theater zu machen.
Das kann ich aber leider so gut wie nicht mehr tun, weil Kinder unter 6 Jahren, die neben dem Italienischen eine aktive Mundartkompetenz haben, bereits weiße Raben sind.

Ende 2/2

Nicola Vicquéry
Fachmann für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Mitarbeiter beim Walser Kulturzentrum.





Le bilinguisme à travers l'enseignament
des langues étrangères (2)

Sur la base de la situation linguistique de la communauté Walser de Gressoney on démontre comment l'apprentissage des langues étrangères peut compenser le déclin du bilinguisme traditionnel.

Au cours du XXe siècle de nombreuses recherches ont intéressé le domaine de la linguistique.
Un des sujets qui éveillèrent le plus la curiosité des savants fut l'analyse des traits distinctifs et des règles comportementales concernant l'apprentissage d'une langue.
Le grand nombre d'études qui furent effectuées en Europe et outre-mer, surtout aux Etats Unis d'Amérique, sont à l'origine de plusieurs hypothèses d'apprentissage.
Un article de journal, qui veut être principalement une aide et une impulsion pour les enseignants de langues, ne se prête cependant pas à une description détaillée de chaque théorie. En outre, il ne faut pas oublier que la bonne connaissance d'une langue est le résultat d'un processus extrêmement difficile et trop compliqué pour qu'on puisse le considérer comme la conséquence d'une seule hypothèse d'apprentissage.
Le présent article se limitera donc exclusivement aux mécanismes fondamentaux qui caractérisent l'apprentissage des langues étrangères, en supposant une attitude " behavioriste " .
Le mot " behaviorisme " indique en effet une théorie linguistique basée sur un " comportement réflexif ", car elle affirme que l' apprentissage d'une langue a lieu selon le principe des séquences " stimulus-réaction ". Cela peut être éclairci en prenant comme exemple un élève qui écrit un devoir.
Ce que l'apprenant produit pendant l' examen est ensuite corrigé par le professeur.
Vu que cette opération aboutit à de bonnes ou à de mauvaises notes, les linguistes parlent d'un " feed-back " positif ou bien négatif.
Le jugement du professeur provoque une réaction de la part de l'élève et on s'est aperçu que celui-ci répète volontiers les expériences dont il a tiré du plaisir.
On comprend donc l'importance du principe de la fréquence, d'après lequel la vitesse d'apprentissage dépend directement du nombre de fois où un certain stimulus donne lieu à une même réaction.
En outre, cela semble confirmer le proverbe latin " Repetitio est mater studiorum " (C'est en forgeant qu'on devient forgeron).
Lors de leurs recherches maints linguistes se sont rendus compte du fait que souvent on apprend une langue nouvelle sur la base des connaissances linguistiques que l'on possède déjà, en remarquant les communautés, les ressemblances et les différences entre la langue maternelle et la langue étrangère.
La plupart des apprenants tendent en effet à transférer les habitudes linguistiques, qu'ils possèdent déjà, à la langue qu'ils doivent apprendre.
Si la langue de départ et la langue d'arrivée ont la même structure, un transfert de ce genre aboutit à des énoncés corrects.
Si, au contraire, les structures des deux langues présentent des différences, les phrases que l'on obtient sont caractérisées par des fautes que les linguistes appellent " interférences ". Il s'agit d'un mélange linguistique dans une même phrase.
En tant qu'exemple on peut citer le cas de lexèmes allemands dans une structure syntaxique typiquement italienne : Er sagt, dass bei uns man isst gut (Il dit que chez nous on mange bien) au lieu de Er sagt, dass man bei uns gut isst.
D'après mes propres expériences en tant qu'enseignant dans un cours d'allemand pour adultes, je peux cependant affirmer que les élèves sont souvent capables de trouver de bonnes solutions quand la communication dans une langue étrangère leur pose des problèmes et ils s'aperçoivent de la diversité structurelle de la langue de départ et de la langue d'arrivée.
Dans des situations pareilles ils recourent à des " stratégies de réduction " , c'est-à-dire qu'ils préfèrent ne pas traiter ou ne traiter que brièvement des thèmes, lorsqu'ils ne possèdent pas la compétence grammaticale nécessaire.
En tant qu'exemple on peut citer les subordonnées allemandes qui - contrairement à ce qui se passe en italien - sont caractérisées par le verbe en dernière position.
«Ça arrive assez souvent qu'un italien qui apprend l'allemand renonce volontiers aux subordonnées relatives, parce que la nouvelle syntaxe le désoriente beaucoup.
Au lieu de traduire l'énoncé italien Il mio compagno di scuola, il cui padre svolge l'attività di avvocato a Berlino, parla correntemente il tedesco (Mon copain, dont le père exerce l'activité d'avocat à Berlin, parle couramment l'allemand) avec Mein Schulfreund, dessen Vater in Berlin als Anwalt arbeitet, spricht fließend Deutsch, il évite le problème, en employant deux principales : Mein Schulfreund spricht fließend Deutsch. Sein Vater arbeitet als Anwalt in Berlin. (Mon copain parle couramment l'allemand. Son père exerce l'activité d'avocat à Berlin).


Il faut rappeler ensuite l'" extension productive " que j'ai remarquée chez plusieurs apprenants. Pour surmonter un obstacle linguistique, ils utilisent assez souvent des paraphrases, des emprunts, des transferts et - surtout à l' oral - un tas de stratégies extra - et métalinguistiques (par exemple sons, bruits, mimique et gesticulation), en exprimant d'une façon plus simple quelque chose qui autrement causerait des difficultés.
Je considère la recherche et l'utilisation de ce genre de solutions comme un phénomène tout à fait positif qui mériterait d'être apprécié aussi par les institutrices et les instituteurs, même si dans les exercices de traduction il peut parfois donner lieu à un certain changement de sens par rapport au texte original.
On s'en aperçoit, par exemple en examinant le passage suivant, tiré d'un devoir. La phrase qu'il fallait traduire était : Il cliente ha disdetto la sua prenotazione (Le client a annulé sa réservation).
Parmi les différents essais que les élèves ont faits pour rendre en allemand le texte original, la traduction d'une jeune dame me semble être particulièrement intéressante du point de vue de ce qu'on vient de dire: Der Kunde hat den Hoteldirektoren angerufen und ihm gesagt, er könne leider nicht kommen (Le client a téléphoné au directeur de l'hôtel, en lui disant que malheureusement il ne peut pas venir).
Une telle phrase, qui trouve une possible explication dans le fait que l'élève ne connaissait pas le verbe " stornieren " (annuler), s'éloigne beaucoup de l'énoncé de départ.
Par souci de précision, la traductrice a donné des informations qui n'étaient pas présentes dans le texte original. Depuis la phrase italienne on ne peut pas savoir, par exemple, si le client a prévenu l'hôtel par téléphone ou par écrit et mêmes les raisons de l'annulation ne sont pas précisées.
Parfois une traduction incorrecte peut amener aussi à une perte d'informations.
Les phrases suivantes, issues d'un exercice de traduction, en témoignent.
L'énoncé italien Questo pendio era ricoperto di larici (Cette pente était recouverte de mélèzes) fut souvent traduit en allemand par Dieser Berghang war mit Bäumen bedeckt (Cette pente était recouverte d'arbres) ou par Dieser Berghang war mit Nadelbäumen bewachsen (Cette pente était recouverte de conifères).
Dans chacune de ces deux phrases le traducteur a employé des hyperonymes (termes génériques) du lexème " mélèze " , lesquels, d'une manière plus ou moins importante, troublent l'exactitude de la traduction. De tels écartements du vrai sens d'un énoncé sont causés en outre par l'emploi inconsidéré d'antonymes et de synonymes.
Un jour, j'ai fait traduire à mes élèves, comme devoir à la maison, la phrase suivante : La popolazione locale non è povera (La population locale n'est pas pauvre).
Pendant la correction de cet exercice, ces deux traductions ont attiré mon attention : Die einheimische Bevölkerung ist nicht arm (La population locale n'est pas pauvre) et Die hiesige Bevölkerung ist reich (La population locale est riche).
C'est évident que la première solution est préférable à l'autre, car si l'on dit qu'on n'est pas pauvre cela ne signifie nullement que l'on est riche. Il faut être prudent aussi lorsqu'on utilise des synonymes, parce qu'une complète équivalence de sens est assez rare.
Comme exemple on peut citer l'adjectif " ruhig " (calme), dont les synonymes doivent être rangés en trois catégories :
a) still, leise (silencieux, pas bruyant); b) langsam, gemessen (lent, mesuré); c) besonnen, sanft (prudent, paisible).
Une distinction de ce genre démontre que chaque groupe de synonymes possède une propre signification partielle.
Une remarque semblable peut se faire à propos des lexèmes qui ont la même dénotation, tout en présentant des connotations différentes.
Antlitz (mot poétique indiquant " visage " ) appartient par exemple à un niveau de style supérieur par rapport à Gesicht (visage), qui est un terme tout à fait neutre.
Fratze (figure, moue), au contraire, est clairement caractérisé par une nuance péjorative.
Bien que ce soit très important que les enseignants corrigent les fautes de langue, une correction ne devrait jamais être trop sévère si l'on veut que les élèves fassent des progrès.
L'application très stricte des règles de grammaire n'est pas toujours - au moins au début - le meilleur chemin du succès. Pareillement à ce qui se passe lors de l'acquisition de la langue maternelle, les débutants (surtout s'il s'agit d'enfants) devraient être confrontés à la langue étrangère dans une atmosphère complètement détendue.
Le mieux serait qu'ils considèrent l'apprentissage comme une sorte de jeu. Ils pourraient donc abandonner pour un moment l'aspect purement théorique, pour essayer de se servir de leurs connaissances dans un contexte pratique. Pendant mes études de germaniste, j'ai fait moi-même une telle expérience.
Dans le cadre d'un cours d'interprétariat notre professeur organisa un exercice qui avait des traits tout à fait ludiques. Il voulait en effet vérifier si nous étions capables de mettre en pratique nos connaissances théoriques.
Il fit sortir de la salle tous les étudiants sauf un, à qui il lut une courte histoire en français. Ensuite, l'enseignant appela un de ceux qui attendaient dehors et l'étudiant, qui avait écouté l'histoire en français en prenant quelques notes, dut raconter à son copain le récit en allemand. Après, un autre étudiant fut invité à entrer et la personne, qui était entrée juste avant lui, lui raconta l'histoire en français. Les deux langues alternèrent jusqu'à ce que tous les 27 étudiants fussent de nouveau dans la salle. Le professeur lut alors l'histoire encore une fois et nous fûmes obligés de rire, car ce texte et le récit du dernier étudiant n'avaient presque plus rien en commun.
Grâce à cet exercice nous comprîmes que beaucoup de choses, que nous avions considérées faciles, présentaient de gros problèmes.
Déjà la distinction entre les informations importantes, qu'il fallait absolument rendre dans l'autre langue, et les éléments superflus ne s'avéra pas si évidente qu'on pourrait le croire.
Enfin, je pense qu'outre ce côté ludique de l'enseignement on ne devrait pas méconnaître le rôle important du " changement de code ", c'est-à-dire du changement de langue dans un discours.
Contrairement aux interférences, ce mélange linguistique respecte une " longueur minimale " et le passage d'une langue à l'autre n'a jamais lieu à l'intérieur d'une même phrase.
Ce phénomène est par exemple typique de la plupart des discours quotidiens qui ont lieu à Fribourg (Suisse). Cette ville se trouve en effet à la frontière linguistique entre le français et l'allemand et ses habitants maîtrisent d'habitude les deux langues.
L'extrait suivant, issu d'un discours dans un marché, en témoigne : Salut, ça va? E wetti gär a bitz Schwynigs, a blätz Epaule.
Nei, dasch z'viuuùl, tu me connais. Et puis, Sylvia, comment ça va? Gehtes besser? 1 (Salut ça va ? Je voudrais un peu de viande de porc, un morceau d'épaule. Non, c'est trop, tu me connais. Et puis, Sylvia, comment ça va ? Ça va mieux ?). En effet, il s'agit d'un énoncé, dans lequel l'allemand parlé en Suisse et le français se succèdent en alternance, sans pour autant interférer l'un avec l'autre.
Les enseignants sont donc invités à être patients et à ne pas désespérer, puisque les contours des deux langues, qui au début semblent être très flous, deviendront toujours plus nets.
J'aimerais adresser de telles paroles aussi aux parents qui prévoient une éducation bilingue pour leurs enfants et leur conseiller de ne pas dramatiser si leur fille ou leur fils " chòderwältschòt ", c'est-à-dire si elle ou il altère le patois walser, en utilisant des expressions issues de l'italien.
Mais malheureusement mes recommandations s'avéreraient tout à fait inutiles, car les enfants âgés de moins de 6 ans, qui à côté de l'italien ont une compétence active du dialecte, sont désormais des merles blancs.


Fin 2/2

Nicola Vicquéry
Fachman für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Mitarbeiter beim Walser Kulturzentrum

Note
1 BROHY Claudine :
Das Sprachverhalten zweisprachiger Paare und Familien in Freiburg (Schweiz);
1992, Edition de l' Université de Fribourg

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